Die Überlegungen am Nachmittag, wohin es denn am kommenden Tag geht, entwickeln sich so langsam zum Dauerthema. Auch gestern habe ich lange überlegt und geschaut. Richtung Küste ergibt aktuell keinen Sinn, so ich denn nicht dauerhaft im Regen fahren möchte. Bleibt nur der Norden und der Osten.
Heute geht es dann erstmal in eine weitere Hütte nach Norden bei Trondheim. Dort überlege ich dann, wohin es weiter geht. So komme ich auf jedenfall den Lofoten und dem Nordkap näher. Momentan spiele ich mit dem Gedanken, anschließend nach Schweden rüber zu fahren. Zum einen scheint es dort wettertechnisch aktuell besser zu sein. Selbst wenn ich mich hier weiter mit Hütten durchschlage, im Regen zu fahren, ist ja auch kein großer Spaß. Zum anderen schlagen die Preise für Hütten oder feste Unterkünfte auch nicht ganz so heftig ins Budget, wie hier in Norwegen.
Vielleicht wird das Thema Norden bei Anhalten der Witterung auch ganz gestrichen. Warten wir mal ab. Jetzt gibt es erstmal Kaffee und Tee, dann wird zusammengepackt und es geht weiter.
Mittlerweile bin ich in der Nähe von Trondheim angekommen. Unterwegs war soweit super Wetter, weitestgehend ging es über Hochebene über große Breite Straßen, bereits um die Mittagszeit war ich hier vor Ort. Zum Ende gab es sogar eine Autobahn mit 110 km/h. Irre.

Irre ist aber auch der geringe Verbrauch bei den üblichen Geschwindigkeiten. Im Foto unten sieht man die noch verbleibende Reichweite, wobei ich nach dem letzten Tanken bereits wieder 64 km gefahren bin:

786 km + 65 km ergibt irre 851 km Reichweite. Und das mit einem Motorrad.
Bei der angesprochenen Tankstelle habe ich einmal angefangen, nach einem Baumarkt in Trondheim zu recherchieren. Ich habe nämlich rausgefunden, warum der rechte Fuß bei den Regentouren nass wird: Die Sohle vom rechten Stiefel löst sich nämlich so langsam ab. Die stammen noch aus 2014 und sind die weiterhin ersten Stiefel, die ich mir seinerzeit gekauft habe – da darf sowas schon mal passieren. Auf der Suche nach einem Baumarkt um Kleber zu besorgen habe ich dann einmal an der Tankstelle hochgeschaut und direkt auf eine der Baumarktketten geschaut …

Stiefel ist geklebt und mit Panzertape fixiert, mal sehen, ob das bis morgen was gebracht hat:

Ich bin hier zwar jetzt in der Nähe von Trondheim, bei dem Regen bleibe ich aber genau da wo ich bin:

Unterwegs sind mir dann noch in den Bergen nach diversen Kurven regelmäßig Ziegen/Schafe begegnet:

Für morgen plane ich denke ich mal einen Versuch Wildcampen, irgendwo auf halber Strecke zwischen hier und Bodo (mit dem anderen o am Ende), von dort geht nämlich eine Fähre rüber auf die Lofoten. Gleichzeitig soll es morgen für einen Tag relativ trocken bleiben. Daher auch keine Regenexperimente nach Trondheim, damit ich keine nassen Sachen mitschleppen und dann irgendwo ins Zelt packen muss.
So ist zumindest der aktuelle Plan, vielleicht überdenke ich das noch einmal, wenn ich mir den Regen hier so anschaue.
Update: Der Entscheidungsprozess ist schon mal weiter. Entweder ich fahre nach Norden auf einen Wildcamp-Spot, da geht es etwas Schotterstraße und dann ein ganz kurzes Stück durch einen Waldweg an einen See. Das könnte ich mir vor Ort erst einmal anschauen und Notfalls auf einen normalen Campingplatz in der Nähe ausweichen. Alternativ geht es rüber nach Schweden auf einen anderen Campingplatz. So oder so: Heute brauche ich nichts mehr buchen und keine weitere Hütte suchen.