Vorbereitungen Balkan/Griechenland
Das bin ich. 35 Jahre alt oder jung, das ist ja immer relativ.
Das Foto stammt von Sizilien bei Palermo, in voller Ledermontur im Hochsommer bei gemütlichen 35 Grad im Schatten. 2014 war das. Mein erster Urlaub mit dem Motorrad. Damals ging es mit dem Autozug aus Neu Isenburg runter nach Alessandria in Italien. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Abend auf meinem ersten Campingplatz. Nur der Name des Ortes ist mir entfallen, vermutlich verdrängt. Ich fand den ersten Abend nämlich: Beschissen!
Das änderte sich dann doch recht schnell. Nächster Tag. Küstenstraßen entlang der italienischen Westküste. Bestes Wetter. Einfach nur großartig. Und der erste Sonnenuntergang am Meer. Dieses Mal erinnere ich mich an den Ort, La Spezia, bei dem Ausblick wohl auch kein Zufall.
Und so ging die Tour in Italien weiter die Westküste entlang. Viele Campingplätze. Viele Leute. Gruß nach München an der Stelle, der Bierabend war super, der Besuch in Rom am nächsten Tag auch, wenngleich vollkommen verkatert … Rüber ging es auf Sizilien, rauf auf den Etna. Mords Sonnenbrand und eine solide Erkältung inklusive (T-Shirt aus, weil heiß beim Aufstieg; Sonnenbrand, weil kein T-Shirt; Erkältung, weil Wind – insgesamt also ausgesprochen klever). Anschließend nur noch mit langärmliger Thermounterwäsche ins Meer …
Vom Etna die Südküste Siziliens entlang bis Trapani – von da stammt auch das Titelfoto. Nochmal eine Fähre rüber auf Favignana. Lustige kleine Insel mit einem verhältnismäßig bekloppten aber liebenswerten Campingplatz. Anschließend zurück und auf den Platz bei Palermo, von dem das Foto oben stammt.
Weiter entlang der Nordküste zu dem schönsten Plätzchen, dass ich bisher in meinen Urlauben gefunden habe. Foto gibt’s rechts, der Ort bleibt aber geheim – hehe 😉 Von dem Schätzchen dann zurück, wieder rüber aufs Festland und dann die Ostküste hoch. Wieder viele interessante Stationen. Meine letzte Station in diesem Urlaub war dann schließlich ein Campingplatz im Gran Sasso. Zwar wollte ich noch hoch bis Venedig, aber die Witterung wollte das nicht. Auch Fluchtversuche waren vergebens.
So kam ich nach einer Tagestour von insgesamt ca. 1300 km nachts um 1 Uhr in Stuttgart an. Völlig fertig, halb erfroren und mit einem Hintern, der noch 4 Wochen später geschmerzt hat. Nach der anschließenden nächtlichen Tour durch Stuttgart bis morgens um 7 Uhr war aber auch das (erstmal) vergessen.
Insgesamt habe ich auf der Italientour knapp 10.000 km abgefahren und war ca. 4 Wochen unterwegs. So beschissen der erste Eindruck am ersten Abend auf dem ersten Campingplatz, so klasse der Gesamturlaub.
Und da mir das so gut gefallen hat, ging es dann 2015 auf die nächste Tour nach Spanien. Mit leichter Gepäckmodifikation – schließlich war ich da ja schon Profi. Vor allem: Eine andere Sitzbank (Stichwort: 4 Wochen Schmerzen am Arsch … ).
Wieder mit meiner CB1000R, die schon in Italien zum Einsatz kam. Und bei dem Wohnmobil solle nochmal jemand sagen, einen Streetfighter könne man nicht zu einem Gepäckesel umbauen. Mit dem beladenen Hobel durch Barcelona zwischen den Autos oder die Küstenstraßen hoch- und runterkurven, herrlich! Nur das Auf- und Absteigen sah sicherlich immer ganz interessant aus, Beinchen hoch und schön vorne am Tank lang, so eine Art Yoga to Go …
Ohne detailliert auf Spanien einzugehen, wieder ca. 10.000 km, knapp 5 Wochen, viele interessante Orte, Affen in Gibraltar, lustige Menschen, bekloppte “Andorrianer” (man merkt, dass die Menschen in Andorra IN einem Gebirge wohnen … ), Nagel im Reifen, totale Stille in der Wüste, riesige Treibhausfelder … und nicht zu vergessen, der ungeplante Besuch in San Sebastian. Ein Navi muss man halt schon bedienen können …
Anyway. Beide Urlaube waren klasse. Und nach einer kurzen Pause steht dieses Jahr wieder eine Tour an. Und so schön das mit der CB1000R war, irgendwie wurde doch deutlich, dass ich wenig “Nach-dem-Feierabend-nochmal-schnell-die-Hausstrecke-langprügeln”-Potential habe. Dafür um so mehr die weiten Strecken mag. Daher gab es dieses Jahr ein kleines Upgrade und ich bin auf die R1200GS Adventure umgestiegen. Und damit das auch ein wenig in das BMW-Bonzen-Image passt, gleich mit den dicken Alu-Koffern. Selbstverständlich mit Tempomat und Heizgriffen. Ob des doch recht zierlichen Auftritts des Hobels nenne ich ihn auch liebevoll “Panzer”.
Ausgestattet mit dem neuen Untersatz wird es dieses Jahr über den Balkan nach Griechenland gehen. Mein Zeitbudget liegt bei bis zu 7 Wochen. Ich glaube, das reicht. Mal sehen. Meine vorherigen Urlaube habe ich wie einen Reiseblog auf Facebook dokumentiert. Da ich Facebook aber eigentlich doof finde, bin ich nicht mehr dabei. Da ich gleichzeitig die kleine Dokumentation aber ganz nett fand, erstelle ich hierzu diesen kleinen Blog.
Wenn Du es bis hierhin geschafft hast: Erstmal herzlichen Glückwunsch! Und zugleich eine Entwarnung: Meine Beiträge während der Tour werden sicherlich nicht so textlastig werden. Zum einen mache ich Urlaub und schreibe keinen Roman. Zum anderen wird alles via Smartphone passieren. Und ich hasse Touchscreen-Tippen! 😉
So oder so wünsche ich Dir viel Spaß beim Verfolgen der Tour!