Schlaf- und Wohnzimmer
Nach Möglichkeit möchte ich im Zelt nächtigen und wohnen. So habe ich das schon in Italien, Spanien und Griechenland gehalten. Einerseits hat man so die Chance auf wirklich tolle temporäre Grundstücke, andererseits schont es ein wenig das Reisebudget.
Zelt:
Mein bisheriges Zelt von Coleman hat das alles prinzipiell ganz prima mitgemacht. Einzig die Gummizüge in dem Gestänge sind irgendwann gerissen, sodass ich beide immer etwas mühsamer beim Aufbau zusammenhalten musste. Davon ab, dass das Zelt nun doch langsam in die Jahre kam, gab es noch einen weiteren Punkt, den ich ändern wollte: Die Wohntauglichkeit auch bei schlechterem Wetter. Bei dem Coleman hatte ich nämlich keinen Vorzeltbereich. Am Mittelmeer im Sommer/Herbst ist das kein Thema, da es doch relativ selten regnet. Und wenn es regnet, wird es in der Regel wieder flott trocken. Bei meiner jetzt geplanten Tour weiß ich aber nicht, wie das alles wettertechnisch so wird.
Als Nachfolger habe ich mir das Atacama von Redverz zugelegt. Das ist schon ein kleiner Brummer, hat jedoch einen ordentlichen Vorzeltbereich und ist auch im Schlafbereich nochmal etwas größer als mein vorheriges Coleman. Hier mal ein Foto:
Was man auf dem Bildchen auch ganz gut sehen kann: Im Zweifel kann ich im Vorzeltbereich auch den Panzer parken. Falls ich mal irgendwo sein sollte, wo ich nicht unbedingt ne dicke BMW präsentieren möchte oder falls ich einfach Sehnsucht haben sollte oder so … Schauen wir mal.
Schlafsack:
Was das Thema Schlafen angeht, gab es auch ein Update. Bisher habe ich auf einer Isomatte und in einem Schlafsack von … Aldi … gelegen 😉 Fairerweise: Das hat in Italien, Spanien und Griechenland ganz sauber geklappt. Zudem sind sowohl Schlafsack als auch Isomatte noch 100%ig funktionsfähig. Der Schlafsack ist mir jedoch insgesamt etwas zu kalt, vor allem, wenn wir da mal an Feuerland denken. Und die Isomatte ist ziemlich dünn und nur ca. 54 cm breit. Und da die geplante Tour ja eigentlich weniger ein Urlaub ist, sondern mehr so eine Art Obdachloser auf zwei Rädern, wurde beides ausgetauscht.
Als Schlafsack wollte ich lieber einen Kunstfaserschlafsack als eine Daunenvariante, da Kunstfaser insgesamt pflegeleichter ist und auch das Thema Feuchtigkeit weniger problematisch ist. Zudem sollte man sich auch keine Illusionen darüber machen, unter welchen Umständen die Daunen (und Federn) gewonnen werden. Spätestens wenn es um Geld geht, wird die vermeintliche “Zivilisation” ja ganz gerne mal argumentativ verschwurbelt über Bord geschmissen. Nachteil ist natürlich, dass Kunstfaser immer schwerer bei schlechterer Isolierleistung ist. Die Daune hatte halt so ein paar Jährchen, um zu dem zu werden, was sie ist und kann schlicht mehr, da machste nichts …
Nach längerer Recherche ist es jetzt der G90 von Carinthia geworden. Das ist ein absolutes Leichtgewicht bei immer noch recht guter Wärmefähigkeit. Den kombiniere ich dann bei Bedarf mit dem Grizzly Hüttenschlafsack, ebenfalls von Carinthia. Den kann ich entweder alleine nutzen oder aber mit dem G90 kombinieren. Notfalls habe ich ja auch noch Thermoklamotten, sodass ich hoffentlich mit dem Set die Spreizung zwischen Tropen und Feuerland ganz im Süden ganz gut hinbekomme.
Hier nochmal der G90 und der Hüttenschlafsack, jeweils als Katalogfoto, da ich das Gepäck für den Transport mit dem Motorrad via Schiff bereits im Wohnzimmer startbereit stehen habe:
Isomatte:
Weiter im Text. Die Isomatte. Auch die wurde wie gesagt getauscht. Nach langem Überlegen wurde es die Thermarest NeoAir Camper SV. Man könnte auch sagen, es wurde Luxus. Bis zu 7,6cm dick, 76cm breit und 196cm lang. In Campingmaßstäben ist das so eine Art Kingsize Bett. Dazu ist die Isomatte (genau genommen eher eine Luftmatratze) auch noch verhältnismäßig leicht. Auf dem Foto unten sieht man im Kopfbereich neben dem kleinen Ventil am Rand noch eine große Öffnung (auf dem Foto eingerollt und verschlossen), mit der man die Matratze recht zügig aufblasen und gleichzeitig ratz fatz wieder Entleeren kann. Ersteres ist aus meiner Erfahrung gar nicht so das Thema – ausreichend Lungenvolumen vorausgesetzt. Viel nerviger finde ich das Entleeren: Während man die Isomatte rollt, immer schön mit vollem Gewicht nach links und rechts walken, damit möglichst sämtliche Luft rausgeht. Luft wiegt zwar nichts, nimmt aber Packvolumen … Jaja, Jammern auf hohem Niveau. Aber so oder so: Das hat sich jetzt ja erledigt!
Stuhl und Tisch:
Last but not least mein heiß geliebter Helinox Stuhl. Den habe ich ja bereits während meiner Griechenland-Tour dabei gehabt. Super leicht, geringes Packmaß und spitzenmäßig bequem. Auch jetzt gerade sitze ich auf dem Stuhl in meinem noch richtigen Wohnzimmer.
Hier nochmal ein Foto von dem Teil, damals in der kleinen Pension im Hafen von Igoumenitsa, bevor es mit der Fähre nach Venedig ging und ich nach Wochen das erste Mal wieder ein Zimmer mit Klimaanlage, einen Kühlschrank und ein eigenes, richtiges Badezimmer hatte:
Mittlerweile habe ich mich auch dazu durchgerungen, den Helinox Stuhl um seinen Kumpel den Helinox Tisch (Hard Top L) zu ergänzen. Zwar kann man die Alu-Koffer vom Panzer auch als eine Art kleiner Tisch benutzen, so habe ich das bisher auch gehalten, aber auf Dauer wäre es denke ich doch ganz angenehm, eine Abstellfläche zu haben, die auf halbwegs sinnvoller Höhe ist und gleichzeitig etwas mehr Platz bietet. Der ist momentan noch auf dem Weg zu mir, daher auch hier ein Katalog-Foto:
Bisher steht also in Summe Folgendes auf der Liste:
- Redverz Atacama / Gewicht: 6 kg / Packmaß: 25x53cm
- Carinthia G90 / Gewicht: 650 gramm / Packmaß: 14x22cm
- Carinthia Grizzly / Gewicht: 500 gramm / Packmaß ca. 13x20cm
- Thermarest NeoAir SV Camper / Gewicht: 1,3 kg / Packmaß: 15x31cm
- Helinox Sunset Chair / Gewicht: 1,5 kg / Packmaß: 11x14x47cm
- Helinox Table One Hard Top L / Gewicht: 1,5 kg / Packmaß: 11x17x60cm