Mal eine kleine Zwischenmeldung, auch wenn es grundsätzlich nicht viel zu berichten gibt. Momentan ist es für mich relativ unklar, wie und in welche Richtung es weitergehen kann.
Nach Norden wird es vermutlich eher schwieriger, was verschiedene Gründe hat.
- Antofagasta und Iquique – die beiden größeren Städte an der Küste – sind beide unter Quarantäne. Bei Iquique sind auch größere Bereiche entlang der Küste betroffen. Daher wird dort bzw. Richtung Norden vermutlich auch die Stimmung gegenüber Fremden eher schwieriger werden.
- Unterkünfte, also Campingplätze, Hotels, Hostels etc. sind ebenso weiterhin offiziell geschlossen. Dass ich hier dennoch auf einem Campingplatz gelandet bin, liegt vermutlich eher daran, dass Carlos, der Hausmeister/Platzwart auf dem Platz wohnt.
- Alle Nationalparks haben geschlossen – was scheinbar auch (man glaubt es kaum) kontrolliert wird. Das bedeutet auch, dass Besuche von Salzseen momentan kaum möglich sind.
- In Chile ist es ja im mittleren und nördlichen Bereich häufig so, dass man die zentrale Autobahn in der Mitte hoch- und runterfahren kann und sich dann wahlweise nach links bzw. Richtung Westen an die Küste oder aber nach rechts bzw. Richtung Osten zu den Anden bewegt. Mitunter sind das dann Straßen, die exklusiv Richtung Meer oder in ein Tal Richtung Berge führen, welche dann eben für nicht Ortsansässige gesperrt werden. Das kenne ich sowohl aus Berichten Anderer also auch aus eigener Erfahrung, als ich hier etwas nördlich in das Valle de Elqui fahren wollte.
- Die Corona-Zahlen in Chile haben sich in den letzten Wochen ja sehr deutlich erhöht. Mittlerweile gibt es ca. 285.000 Fälle – bei gerade einmal ca. 18 Mio. Einwohnern. Gleichzeitig wurde der Gesundheitsminister ausgetauscht. Momentan ist die Lage also nochmal etwas angespannter – wenngleich im Vergleich zu Peru oder Argentinien hinsichtlich der Bewegungsfreiheit doch noch deutlich entspannter.
Das alle zusammengefasst bleibe ich momentan denke ich eher da, wo ich bin. Wettertechnisch ist das okay. In der Nacht kalt aber in Ordnung, tagsüber so, dass man sich (bei Sonne) einen Sonnenbrand holt bzw. holen kann. Und da hier jetzt Winter ist, sollte es nicht mehr sonderlich viel kälter werden.
Nach Süden würde ich nur fahren, um wieder zurück zu Richard nach Constitución zu machen. Irgendwo ins Blaue zu fahren, ist aktuell nicht sehr sinnvoll. Ich habe ja bei San Antonio gesehen, dass das schnell (fast) richtig blöd laufen kann.
Also bleibe ich erstmal hier, trinke Tee und Kaffee und lese viel. Immerhin ist es ruhig (ist ja niemand da), ich sitze mehr oder weniger am Meer und bei Sonne ist es tagsüber richtig warm.
In der Konsequenz heißt das aber auch, dass es natürlich nicht viel zu berichten gibt. Vielleicht schnappe ich mir nochmal ne Schaufel und pflüge den Strand um, mal sehen.
Schauen wir mal, wie sich das in nächster Zeit weiter entwickelt.
Bist jetzt auch echt in einer blöden Zeit dort gelandet. So schade, hoffen aber, dass du noch im Laufe der nächsten Wochen deinen Weg fortsetzen kannst. Zu wünschen ist es dir auf jeden Fall. Drücken dir die Daumen!! Gruß aus der Heimat