Genau genommen war ich ja bereits am Pazifik, als ich den Panzer in San Antonio abgeholt habe. Dort bin ich aber lediglich mit dem Kontakt der Speditionsfirma im Hafen bei den Behörden rumgelaufen, sodass ich lediglich den Pazifik habe riechen können. Heute wird es dann der erste “richtige” Besuch in Pichilemu. Dort ist dann bis Freitag Spanisch Einzeltraining. Ebenso wird das – wenn man so will – meine erste richtige Fahrt auf meiner Tour. Etwas über 200km, 3-4 Stunden. Unter anderem müsste meine Strecke über eine kleine Staumauer führen. Schauen wir mal, ob sich das auch fototechnisch einfangen lässt.
Hier ist es jetzt ca. 5:30 morgens. Im Großen und Ganzen habe ich soweit aussortiert, gleich werde ich aber nochmal mit strengem Auge über meine Klamotten gehen. Eine Gelegenheit wie jetzt, etwas nochmal zurück zu schicken, werde ich später nicht mehr bekommen. Klar ist unter anderem, dass meine Kaffeelösung wieder verschwinden wird, da der Halter für den Kaffeefilter (siehe im Bereich Küche) einfach zuviel Platz wegnimmt. Den werde ich aber hier dem Hostel überlassen. Selbstverständlich gehen meine bereits angesprochenen Kopfhörer zurück. Dazu ein wenig Klamotten und die gefütterten Inlays meiner Kombi. Statt der Inlays kann ich ja auch einfach einen Pulli unterziehen … Und dann schaue ich gleich mal, ob mir noch etwas vor die Flinte kommt.
Die angekündigte Pizza gestern war übrigens ca. 2 mal so groß, wie ich hätte essen können, der Rest wurde im Hostel verteilt. Ein Foto hab ich nicht gemacht. Die Bude war voll und das finde ich dann doch immer etwas affig. In Santiago war gestern weitestgehend Ruhe, also keine “Demos” wie am Freitag Abend. Die aktuellen anderen Bewohner des Hostels – eine durchaus illustre Mischung – mussten sich übrigens auch irgendwann Freitag Abends von der Dachterasse verziehen, da das Tränengas bis hier hin gezogen ist. Hier mal ein kleiner Kartenauszug, damit das besser erkennbar wird:

Im Zentrum des Kreisverkehrs steht die Statue von Manuel Baquedano. Auf den Fotos von gestern erkennt man den umringt von verschiedenen Fahnen. Die Bedeutung der Fahnen hat Christian versucht mir zu erklären, ich hab das aber nicht so richtig kapiert. Insbesondere die schwarz-weiß-rote Fahne basiert eigentlich auf einer schwarz-weißen Fahne aus dem Fussball, wobei das zusätzliche Rot die Trennung in der Gesellschaft markiert. Irgendwie so, oder halt auch ganz anders, wie gesagt, nicht so richtig gerafft. Christian war halt auch schon stoned 😉 Und ordentlich betrunken. Auf dem Weg zurück zum Hostel hatte ich schon die Befürchtung, ihn tragen zu müssen … Jedenfalls war Baquedano unter anderem Chef des Militärs im Salpeterkrieg zwischen Chile einerseits sowie Peru und Bolivien andererseits. Im Zuge des Krieges hatte Chile sich die Atacamawüste einverleibt und damit unter anderem Bolivien vom Pazifik abgetrennt.
Gestern Abend konnte man übrigens nochmal etwas besser auf die Ausläufer der Anden schauen:


Das war es dann erstmal soweit. Auf jedenfall freue ich mich auch etwas, aus diesem Großstadtbereich herauszukommen. Sowas macht zumindest mir mit Moped nicht sonderlich viel Spaß. Jeder Weg wird bei >30 Grad durch den ganzen Verkehr zur kleinen Qual.
Startklar:


Update: Der Weg nach Pichilemu war ziemlich entspannt. Auch hier hätte man wohl einige Western drehen können. Anbei ein paar Eindrücke von unterwegs, unter anderem auch der angekündigte Staudamm sowie ein kleiner Fuchs:

Sowas wie hier links (halb) im Bild gab es immer mal wieder auf der Strecke, so eine Art Lädchen, in dem man im Kiosk-Style Dinge kaufen kann. Nur tanken geht nicht …

Hier der kleine Staudamm:

Hier im folgenden Bild ist der Fuchs in der Mitte:

Natürlich auch mal ein Panzerfoto:

Dann ein kurzer Blick auf den Antlantik in Pichilemu:

Und ab zu meiner Lokalität für die nächsten 5 Tage:

Mit meinem Mitbewohner Patrick, einem Kanadier, der aktuell im Work-and-Travel-Style unterwegs ist, bin ich noch zu einem geplanten “Marsch” durch Pichilemu mit dem Weltfrauentag als Hintergrund gegangen. Im Vergleich zu den illustren Aktivitäten in Santiago am Freitagabend war das aber doch verhältnismäßig unspannend:

Richtung Abend bin ich dann noch ein Stück wieder südlich zum Punta de Lobos gefahren:

Und eigentlich geht es bei dem Geschisse um diesen Ort um diese beiden Felsen:

Und abschließend dann noch ein hübscher Eindruck vom Atlantik:

Und das war es, gute Nacht! 😉
Dann kann es ja jetzt losgehen! Die Erfahrungen in Santiago waren ja durchaus schon vielfältig!
Que tengas mucho éxito por tuyo curso espanol! Mucha suerte!!!!
Geile Bilder – das Blau des Himmels wooaahhhh