Die Sonne scheint, dazu frisch aufgewaermter Instantkaffee, soweit geht sich das gut an.
Heute ist der Plan, bis zu einem Campingplatz beim Preikestolen nahe der Südküste entlang zu fahren. Mit etwas Glück bleibt es soweit trocken, sonst muss ich umdisponieren.

Gestern blieb es im Vergleich zum wunderschönen Offenbach bereits gefühlt länger hell, das sollte sich Richtung Norden ja erstmal weiter fortsetzen. Das Abendessen bestand aus Wuaest und trocken Brot, dazu frisches Leitungswasser mithilfe meines praktischen Faltkanisters.

Etwas optimistisch war ich dann wohl bei meiner Thermo Klamotte. Die habe ich nach Ankunft noch fix durchgewaschen, in der Hoffnung, dass sie dann bis heute Morgen trocken ist. Guter Witz, wir sind ja nicht in Griechenland hier… Aber dann kommt die in einen wasserdichten Beutel und kann etwas vor sich hin muffen.

Als Nachtrag zur Fähre: Ganz spannend war, wie man es geschafft hat, innerhalb von zwei Stunden aus einer sauberen Fähre ein einziges Schlachtfeld zu veranstalten. Noch spannender aber: Die Fähre fährt ja zwischen Hirtshals und Kristiansand hin und her. Und als wir sie betreten haben, war sie sauber… Und Entladen sowie Beladen geht ratz fatz. Chapeau für die Reinigungskraefte…
Jetzt aber noch etwas Instantkaffee, den Möwen zuhören, packen, den Panzer beladen und dann geht es weiter. Der Magen grummelt, die Schulter schmerzt, das wird gut! ?
Nach gut 5 Stunden bin ich mittlerweile bei dem Campingplatz beim Preikestolen angekommen. Unterwegs hatte man den Eindruck, dass anno damals bei dem Ölfund nicht die Erträge in den Staatsfonds geflossen sind, sondern man sich einfach ein paar nette Ansichtskarten geschnappt hat und den Auftrag vergab: “So hier, so bauen wir das jetzt hier um, damit es nett und urlaubsmäßig aussieht”. Bereits jetzt landschaftlich wie aus dem Katalog.
Ein paar wenige Eindrücke von unterwegs:

Unterwegs getankt habe ich auch. Bei der Gelegenheit auch einmal ernsthaft auf die Preise geschaut: Der Liter Super liegt bei ca. 24 Norwegisches Geld, in echtes Geld umgerechnet, sind das ca. 2,4 Euro. Sportlich:

Gleichzeitig geht der Verbrauch bei den Geschwindigkeiten hier deutlich runter, so gleicht sich das wieder etwas aus.
Unterwegs gab es kurz vor dem Campingplatz noch eine Fähre, die hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Aber das klappt vollkommen unkompliziert und geht ziemlich fix.

Auf den Preikestolen selbst bin ich nicht hoch. Ich könnte jetzt ganz viele Gründe zusammenzählen, der wichtigste: Ich hatte keinen Bock. 2 Stunden einen Berg hoch und anschließend 2 Stunden wieder einen Berg runter, irgendwie näh. Es war aber auch so ganz schön:


Und ein wenig Steintreppe bin ich auch gelaufen, immerhin, hier der Beweis:

Ein paar Schotterwege waren auch dabei. Kurzum: Der Preikestolen wäre letztlich nur das Gleiche in mehr gewesen. Geschenkt!
Morgen geht es weiter nach Norden zum Eidfjord in eine kleine Hütte. Morgen geht nämlich der Regenkampf los. Die kommenden Tage zieht hier vorerst eine Regenfront durch. Das wird noch spannend werden. Ich habe kurz überlegt, einfach ein paar Tage hier zu bleiben und den Regen – mit etwas Glück – auszusitzen. Kann aber auch in die Hose gehen und dann bin ich immernoch hier.
Wir werden sehen.